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Ansprache zur Eröffnung der Ausstellung „Verfolgte Christen weltweit“

Karl-Hans Köhle, Dechant Montag, 28. August 2023, um 19.00 Uhr, Kirche St. Petrus und Anna, Bad Laasphe Lieber Pfarrer Berkenkopf, liebe Damen und Herren, zunächst einmal vielen Dank, dass Sie sich die Mühe gemacht haben, die Ausstellung „Verfolgte Christen weltweit“ nach Wittgenstein zu holen! Das internationale katholische Hilfswerk ‚Kirche in Not‘ zeigt her beispielhaft an einigen Ländern die Situation verfolgter Christen weltweit. Ausgewählte Länder sind Ägypten, Irak, China, Syrien, Nigeria, Vietnam, Eritrea, Pakistan und weitere Länder. Leider ist es ja so, dass, obwohl die Religionsfreiheit seit der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte von 1948 als Menschenrecht garantiert wurde, Christen in vielen Regionen der Welt ihre Religion nicht frei ausüben können. Im Einladungsflyer zu dieser Ausstellung heißt es sogar: „Christsein war noch nie so gefährlich wie heute“. Diskriminierung, Verfolgung und Gewalt aufgrund von religiösem Bekenntnis sind in einem Drittel aller Länder der Welt ein Alltagserlebnis. Allein im Nahen Osten, in Afrika sowie in den großen asiatischen Ländern wie Indien und China sind fast zwei Drittel der Weltbevölkerung (4,9 Mrd.) davon betroffen. Religionsfreiheit „mit den Füßen getreten“, so titelte neulich eine deutsche Wochenzeitung und bezog sich auf den SPD-Politiker und Beauftragten der Bundesregierung für weltweite Religions- und Weltanschauungsfreiheit, Frank Schwabe. Laut ihm sei die Zahl der religiös Verfolgten „eigentlich noch höher“ als es „Kirche in Not“ annimmt. Schwabe steht dem Ausschuss für Menschenrechte und humanitäre Hilfe im Bundestag vor. Schwabe bemerkt in dem Artikel, dass die Zahlen in der Studie „Religionsfreiheit weltweit 2023“ von ‚Kirche in Not‘ wahrscheinlich das Ausmaß der eingeschränkten Religionsfreiheit noch unterschätzen. Darauf, dass 62 % der Menschen weltweit in Ländern leben, die das Menschenrecht auf Gedanken, Gewissens und Religionsfreiheit einschränken, antwortet er: „Ich würde sogar sagen, dass die Zahlen eigentlich noch höher sind.“ Außerordentlich schlimm seien die Zustände in jenen Ländern, wo es grundsätzlich „lebensgefährlich ist, wenn man seine Religion ausüben will“. Das seien etwa der Iran, oder auch Pakistan, wo es aktuell erneut „massive Übergriffe“ gegen Christen gebe, im Vergleich zu den letzten Jahren eine starke Rückentwicklung. Ein weiteres Beispiel sei Indien, wo anders als in den Nachbarländern nicht „im Namen des Islam andere Religionen unterdrückt“ würden, dafür aber „im Namen des Hinduismus“. Weiterhin sei es „hochgradig besorgniserregend“, dass auch in Israel besonders „arabischstämmige Christinnen und Christen bedrängt wurden, in Bethlehem zum Beispiel, in den palästinensischen Gebieten, aber wir das zunehmend jetzt auch im israelischen Kernterritorium haben“, so der Politiker. Anlass für das Interview war der „Internationale Tag zum Gedenken an die Opfer von Gewalttaten aus Gründen der Religion oder des Glaubens“, der jetzt kürzlich begangen wurde und stärkere Aufmerksamkeit auf die wachsende Zahl der religiös verfolgten Menschen werfen soll. Warum überhaupt befassen wir uns mit dem Schicksal der Glaubensschwestern und – brüder in diesen Ländern? Die Antwort dazu bietet uns die Lesung aus dem Neune Testament der Bibel, die für diesen Vespergottesdienst ausgewählt wurde. Der Apostel Paulus schreibt an die Gemeinde von Korinth: „…Denn wie der Leib einer ist, doch viele Glieder hat, alle Glieder des Leibes aber, obgleich es viele sind, einen einzigen Leib bilden: So ist es auch mit Christus. Durch den einen Geist wurden wir in der Taufe alle in einen einzigen Leib aufgenommen, Juden und Griechen, Sklaven und Freie; und alle wurden wir mit dem einen Geist getränkt. Auch der Leib besteht nicht nur aus einem Glied, sondern aus vielen Gliedern. Wenn der Fuß sagt: Ich bin keine Hand, ich gehöre nicht zum Leib!, so gehört er doch zum Leib…Wenn darum ein Glied leidet, leiden alle Glieder mit; wenn ein Glied geehrt wird, freuen sich alle Glieder mit. Ihr aber seid der Leib Christi und jeder Einzelne ist ein Glied an ihm…“ (vgl. 1 Kor 12, 12 ff) Das Bild vom Leib Christi zeigt uns, dass wir alle miteinander in der weltumspannenden Kirche verbunden sind, sozusagen – wie es mal jemand schrieb: „im Internationalen Blutkreislauf“. Wenn man die verfolgten Christen fragt, welches ihre größte Bitte ist, lautet deren Antwort: „Betet für uns, dass wir stark in Jesus bleiben!“. Das soll ihnen Kraft geben, sich weiter mutig und tapfer zum Glauben an Jesus zu bekennen. Und damit auch den Verfolgern entgegentreten zu können mit einer tiefen Liebe und Gewissheit, dass Jesus da ist und die Glaubenden in die Ewigkeit retten wird. Eine zweite Bitte, oder vielmehr eine Aufforderung an uns, die wir frei unseren Glauben leben können der befragten verfolgten Christen lautet: „Nutzt eure Freiheit, und lest regelmäßig in der Bibel!“ In der Bibel finden wir Jeus Worte im Original. Er gibt die Kraft zum Durchhalten auch in schweren Situationen. Wie sieht es nun aus um die Situation in den aufgeführten Ländern? Beginnen wir in Afrika: gerade südlich der Sahara sind Länder weitgehend in der Hand islamischer Extremisten. So tobt an manchen Stellen ein regelrechter Krieg gegen die christlichen Gemeinden. Beispiel Burkina Faso: mindestens 50 Christen wurden ermordet, als sie einen Gottesdienst feiern. Es gibt einen Weltverfolgungs-Index. Nach diesem ist Burkina Faso auf dem 28. Platz. Beispiel China: die kommunistische Partei hat ein Überwachungssystem aufgebaut. Wer sich nicht der kommunistischen Ideologie anpasst, muss mit Verhaftung rechnen. Viele kirchliche Einrichtungen wurden in den vergangenen Jahren geschlossen. Beispiel Sri Lanka: der Inselstatt liegt südlich von Indien. Die Hälfte der Einwohner sind Buddhisten, die andere Hälfte Hinduisten. Offenbar aus Sorge darum, dass das Christentum zu stark wird, wird es von den bestehenden Religionen bekämpft. Beispiel Pakistan: ein wütender Mob von 1000 Muslimen zog vor ein paar Jahren vor das Haus eines christlichen Ehepaares, weil dieses angeblich Koranseiten verbrannt habe. Es stellte sich später heraus, dass diese Anklage nicht der Wahrheit entsprach, dennoch musst das Paar sterben, und nach ihm waren auch andere christliche Familien bedroht. Und so ließen sich unzählige weitere Länder aufführen, bzw. sind in der Wanderausstellung zu sehen. Dabei ist der Hass auf die Christen völlig irrational, da sie einfach nur Frieden lehren und leben wollen. Christen beziehen sich dabei auf Jesus von Nazareth, der sich durch ein friedvolles Leben auszeichnete: Er heilte Kranke, trieb Dämonen aus und lehrte die Menschen, zu verzeihen und sich zu versöhnen, gerade wenn Unrecht geschah: „Selig die Friedfertigen, denn sie werden Gott schauen“, heißt es ebenso in der Bibel, wie: „Selig die Barmherzigen, denn sie werden Barmherzigkeit erfahren“ (vgl. Mt 5, 9). Und das geht ja sogar bis zur Aufforderung: „Liebt eure Feinde!“ „Segnet die, die euch verfolgen.“ Die Botschaft der Christen ist also niemals Rache, sondern die noch größere Liebe. Vor nicht allzu langer Zeit wunderte sich der neu eingeführte Abt der Dormitio-Abtei in Jerusalem, Nikodemus Schnabel, über die mangelnde Aufmerksamkeit für den im Juli von Evangeliscxher und Katholischer Kirche vorgestellten ökumenischen Bericht zur Religionsfreiheit. Der Abt selber hatte persönlich einen Zwischenfall erlebt: In der Jerusalemer Altstadt sollte er, aufgefordert von einer israelischen Beamtin, sein Abts-Kreuz ablegen. Obwohl er den Vorfall nicht zu hoch hängen wollte, forderte er eine Reaktion der Israelischen Regierung, auch auf zunehmende Übergriffe auf Christen. Dieser Abt also frage jetzt angesichts der Veröffentlichung des Berichts zur Religionsfreiheit: „Liebe DBK, liebe EKD, Hand aufs Herz: Habt Ihr eigentlich Angst, dass Euer gemeinsamer Text zu einer großen gesellschaftlichen Debatte führen könnte, die dann wahrscheinlich auch nicht frei von heftigen Kontroversen sein würde? Oder warum geht Ihr mit Eurem wirklich hervorragenden Text nicht mehr in die mediale Offensive? Wirklich jede einzelne dieses 182 Seiten starken Texts ist lesenswert!“ Eine Zusammenfassung des Textes gibt den Inhalt wieder: „Die Ergebnisse des Berichts insgesamt zeigen: Die Situation ist bedrängend. Obwohl die Religionsfreiheit in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte von 1948 verankert und in internationalen Konventionen und in den Verfassungen in bindendes Recht überführt wurde, steht sie weiterhin in vielen Teilen der Welt unter Druck, offene Angriffe auf die Religions- und Weltanschauungsfreiheit und ihre teils subtile Unterminierung nehmen zu. Der Einsatz von Kirchen und anderer Religionsgemeinschaften bleibt somit unverzichtbar. Die Deutsche Bischofskonferenz und die EKD richten mit diesem Bericht zugleich den Appell an Regierungen, Freiheit und Gleichberechtigung der Menschen in Fragen von Religion und Weltanschauung auch zu ihren Anliegen zu machen“. Liebe Damen und Herren, Wir dürfen dankbar sein, dass wir hier in Deutschland unseren Glauben frei ausüben können. Mit der Ausstellung geben Sie ein Zeugnis für die verfolgten Christen weltweit und wecken hoffentlich Interesse für die Frage der Religionsfreiheit- bzw. -unterdrückung. Dafür noch einmal Danke! Ich wünsche der Ausstellung viele interessierte Besucherinnen und Besucher allen, die sie in den kommenden zwei Wochen ansehen, neue Erkenntnisse in Bild und Text über die Situation der Christen, die trotz Verfolgung treu zum Glauben stehen und das kirchliche Leben teils blühend zum Leuchten bringen. Bei allem Leiden gilt ihnen das Wort Jesu aus den Seligpreisungen: „Selig seid ihr, wenn man euch schmäht und verfolgt und alles Böse über euch redet um meinetwillen. Freut euch und jubelt: Denn euer Lohn wird groß sein im Himmel.“ (vgl. Mt 5, 11/12). Gerne eröffne ich hiermit die sehenswerte Ausstellung!

Schutzkonzept

Das Reparatur-Café - REPARIEREN STATT WEGWERFEN

Reparieren statt Wegwerfen: Unter diesem Motto finden am 3. Samstag im Monat von 9:00 Uhr bis 12:00 Uhr das Reparatur-Café in Erndtebrück statt - im Gemeindehaus der katholischen Gemeinde Erndtebrück (Birkenweg 2). Wie immer unterstützen an diesem Tag ehrenamtliche Reparatur-Experten/innen die Besucher/innen dabei, defekte Gebrauchsgegenstände zu reparieren. Für verschiedene Reparaturen aus den Bereichen Elektronik, Holz, kleinere Näharbeiten und Fahrrad stehen Reparateure mit den notwendigen Werkzeugen vor Ort bereit. Ersatzteile bringen die Besucher/innen bitte selbst mit. Repariert wird in entspannter und gemütlicher Atmosphäre, bis 11:30 Uhr können Besucher mit den zu reparierenden Gegenständen vorbeikommen, dann ist Annahmeschluss. Die Veranstaltung organisiert das AWO Quartiersmanagement Erndtebrück in Kooperation mit der Initiative „Wittgenstein im Wandel“. Durch das gemeinsame Reparieren setzen engagierte Bürgerinnen und Bürger ein Zeichen gegen eine sorglose Wegwerf-Gesellschaft und schonen obendrein wertvolle natürliche und menschliche Ressourcen, weil Gebrauchsgüter länger nutzbar bleiben. Auch die wieder instand gesetzten Gegenstände erhalten eine neue Wertschätzung – statt auf dem Müll zu landen. Zudem teilen Menschen untereinander ihr Wissen über das Reparieren und die Technik dahinter. Laien und Experten arbeiten gemeinschaftlich zusammen, geben Hilfe zur Selbsthilfe und regen so zu einem bewussten Konsumverhalten an. Gleichzeitig treffen Menschen aus der Nachbarschaft am Reparaturtisch aufeinander – das stärkt den lokalen Zusammenhalt und schafft neue Bekanntschaften. Anmeldung und weitere Informationen erhalten Sie bei Friederike Oldeleer (02759/2149560 /wittgensteinimwandel@web.de).

YouPax - Das junge Glaubensportal im Erzbistum Paderborn - https://www.youpax.de/

Das YouPax-Team stellt sich vor (Quelle: YouPax/Erzbistum Paderborn): Wir sind YOUPAX, wir sind das junge Glaubensportal im Erzbistum Paderborn. Unsere Heimat ist das Jugendhaus Hardehausen als das junge Glaubenszentrum des Erzbistums Paderborn. YOUNG MISSION, die junge Glaubensinitiative, ist unser spiritueller Hafen, aus dem wir Kraft ziehen. Wir sind ein Content-Netzwerk für 14- bis 29-Jährige. Wir gestalten Glaubensformate für junge Menschen mit unterschiedlichen Interessen. Zusammen mit Partnern aus der Jugendpastoral und jungen, talentierten Medienmachern arbeiten wir an wissenswerten, kritischen, lustigen, unterhaltenden und fesselnden Beiträgen für YOUPAX, um junge Menschen mit dem Geheimnis Gottes in Kontakt zu bringen. Wir wollen von Jesus Christus erzählen, wie von einem guten Freund, der uns lieb und teuer ist. Diese Erfahrung wollen wir mit anderen teilen, in den digitalen Medien oder beim persönlichen Treffen. www.youpax.de

Kirchenpanorama in Bad Laasphe

Lassen Sie sich virtuell durch unsere Kirche in Bad Laasphe führen, die seit Juni 2018 unter Denkmalschutz steht: panorama.erzbistum-paderborn.de/vtour_111_bad-laasphe_st-petrus-u-anna/

Kirchen-Panorama St. Marien

Lassen Sie sich virtuell durch unsere St. Marien-Kirche in Bad Berleburg führen: panorama.erzbistum-paderborn.de/vtour_108_bad-berleburg_st-marien/