Im Jahr 1888 wurde es von Papst Leo XIII. anlässlich seines goldenen Priesterjubiläums gestiftet und kann heute für besondere Verdienste um die katholische Kirche und den Papst verliehen werden. Zusammen mit der Verdienstmedaille „Benemerenti“ gehört das Verdienstkreuz „Pro Ecclesia et Pontifice“ zu den päpstlichen Ehrenzeichen und steht in der Rangordnung aller päpstlicher Ehrenzeichen an sechster Stelle. Es wird nur an Laien verliehen. (Einige Ehrenzeichen werden übrigens nur an Staatsoberhäupter verliehen.)
Als man sich in den Reihen der Erndtebrücker Christus-König Gemeinde erste Gedanken über die Gestaltung des 70. Kirchweihjubiläums machte, fielen beim Sichten der Chroniken zwei Personen besonders auf. Zum Einen Frau Rosemarie Kleinert, die vor fast 50 Jahren mit Kursen zur häuslichen Krankenpflege zum ersten Mal ehrenamtlich für die Kirchengemeinde in Erscheinung trat. Es folgten zahlreiche Tätigkeiten in der Caritas und der KAB bis zur Übernahme der liturgischen Dienste und zuletzt des Küsteramtes.
Zum Anderen fiel der stille Dienst von Frau Ursula Walter auf. Neben ihrer Mitarbeit im Pfarrgemeinderat in den 1980er und 90er Jahren kümmert sie sich seit mittlerweile 33 Jahren ununterbrochen um den Blumenschmuck in der Christus-König Kirche.
„Die Dienste dieser beiden Damen seien über Jahrzehnte so wertvoll für das Gemeindeleben gewesen, dass man sie Anfang des Jahres in Paderborn für das päpstliche Verdienstkreuz ‚Pro Ecclesia et Pontifice‘ vorgeschlagen habe“, heißt es in der Pressemitteilung. Mitte September kam schließlich die Nachricht, dass Frau Kleinert und Frau Walter würdig seien, das päpstliche Ehrenzeichen zu tragen.
Die Ehrung nahm am Patronatsfest Christ König ihren Anfang in der Kirche. In der Dankandacht wurde auch an die Gemeindegründung vor 70 Jahren gedacht und sie wurde musikalisch vom Kirchenchor unter Leitung von Helmut Krumm gestaltet. Zur anschließenden Feierstunde versammelten sich nicht nur zahlreiche Gemeindemitglieder und Familienangehörige, sondern auch einige Ehrengäste im Pfarrheim. Bürgermeister Henning Gronau betonte in seinen Grußworten die Bedeutung der ehrenamtlichen Arbeit und Dechant Karl-Hans Köhne nutzte einen Vergleich mit Engeln, die für jede Gemeinde sehr wichtig seien. Der ehemalige Pfarrer Karl-Heinz Böckelmann reiste aus dem Hochsauerland an, Pfarrer Jaime Jung von der evangelischen Gemeinde kam gerne zum Gratulieren und der ehemalige Pfarrer Helmut Krumm trug mit seinen humorvollen Worten zum Gelingen der Veranstaltung bei.
Vor der eigentlichen Ehrung lies es sich Pfarrer Stephan Berkenkopf nicht nehmen, die in lateinischer Sprache verfassten Urkunden zu übersetzen. „Es werde bekundet, dass Frau Kleinert und Frau Walter würdig seien, fortan dieses Verdienstkreuz zu tragen; unterschrieben und besiegelt vom Vatikan“, teilte der Leiter des Pastoralverbundes den etwa 70 Gästen mit.
Die Ehrung nahm er zusammen mit den beiden Laudatoren Angelika Stöcker und Marco Olbrich vor, die in persönlichen Worten die Verdienste der beiden Damen schilderten und schließlich das Verdienstkreuz „Pro Ecclesia et Pontifice“ überreichten. Nach dem lange andauernden Applaus bedankten sich Frau Kleinert und Frau Walter bei „ihrer“ Gemeinde und betonten, dass sie ihren Dienst immer gerne ausgeführt haben. Typisch für alle Ehrenamtler und wichtig für die Gesellschaft!
Als sich die Aufregung schließlich bei allen Beteiligten gelegt hatte, wurde noch lange über die vielen, schönen Erlebnisse gesprochen. Einigen Gästen, allen voran Kirchenvorsteher Stefan Leipelt, stellt sich allerdings die Frage, wann das Verdienstkreuz zum ersten Mal öffentlich getragen werde. Es soll Wetten geben, dass dies bereits an den Weihnachtsfeiertagen der Fall sein werde. Man wird sehen. In jedem Fall wird die Verleihung des Verdienstkreuzes an Rosemarie Kleinert und Ursula Walter am Sonntag, den 24.11.2024 eine neue Seite der Gemeindechronik füllen.