Ich wohne zurzeit noch in einer Ferienwohnung, bis meine Wohnung in Dahlbruch bezugsfertig ist.
Ich freue mich schon, Sie alle kennenzulernen. Am Heiligen Abend habe ich in der Christus-Erlöser-Kirche in Kreuztal die Messe gefeiert und hatte nach der Messe ein wunderbares Weihnachtserlebnis. Ein Mann kam zu mir und sagte, „Herr Pastor, ich bin seit einigen Jahren aus der Kirche ausgetreten, aber wenn Sie da sind, dann überlege ich es mir noch einmal…“ Das war mein Weihnachten 2024! Sofort habe ich mich schon hier wohlgefühlt!
Mein Vorname lautet Yesudasan, aber die meisten nennen mich kurz „Yesu“; und mein Nachname lautet Remias. Ich bin das jüngste von sieben Kindern einer Fischerfamilie aus dem Dorf Paruthiyoor an der Westküste des südindischen Bundesstaats Kerala. Die nächste Großstadt heißt Thiruvananthapuram (oder kurz „Trivandrum“). In Kerala gibt es einen relativ großen Anteil von Christen. Sie teilen sich aber in verschiedene Kirchen auf durch die Liturgie, in der sie die Gottesdienste feiern. Ich gehöre zum Lateinische Erzbistum Trivandrum und kenne Gottesdienste und Kirche so wie Sie von Kindheit an.
Ich war in meiner Heimatgemeinde Messdiener bis zum Eintritt ins Priesterseminar im Jahr 1995. Dort habe ich meine Kenntnis in Englisch und Latein vervollständigt. 2001 habe ich meinen ersten Bachelor in Englischer Sprache und Literatur am Mar Ivanios College Trivandrum erworben. Mein zweites Bachelordiplom folgte 2003 in Philosophie in Jnana-deepa Vidyapeeth Pune Maharashtra. Darauf folgte als drittes ein Bachelordiplom in Theologie, ebenfalls in Pune. Am 31. März 2008 wurde ich für das Lateinische Erzbistum Trivandrum zum Priester geweiht.
Nach der Priesterweihe war ich ein Jahr in einer Gemeinde in Trivandrum eingesetzt. Es folgte von 2009 bis 2011 eine Tätigkeit als Sub-Regens am Priesterseminar, wo ich auch Englisch und Latein unterrichtet habe. Gleichzeitig habe ich meine Studien fortgesetzt und 2011 mit dem Masterdiplom der Universität Kerala für Englische Sprache und Literatur sowie mit der staatlichen Befähigung für den Lateinunterricht an höheren Schulen abgeschlossen.
Danach, am 5. Oktober 2011, kam ich nach Europa; ich hatte nämlich von der Katholischen Universität Leuven in Belgien ein Stipendium für das Masterdiplom in Theologie und Religionswissenschaft erhalten. Nach dem Master-Abschluss folgte in Leuven noch ein Aufbau-Master-Abschluss in Theologie und Religionswissenschaft. Aufgrund guter Noten erhielt ich danach ein Promotionsstipendium und wurde schließlich 2019 an der Theologischen Fakultät in Leuven im Fach Altes Testament mit einer Arbeit über Deutero-Jesaja promoviert. Im Lauf meines Studiums habe ich auch meine Kenntnisse in den Sprachen biblisches Hebräisch, biblisches Griechisch und Sanskrit vervollkommnet.
Aber unter allen Sprachen, inklusive Flämisch, die ich mir angeeignet habe, war die deutsche für mich die schwierigste mit den vielen Artikeln und Umlauten. Aber ich habe viele nette und herzliche deutsche Menschen kennengelernt, und Sie haben meine deutsche Sprache verbessert.
Als Wissenschaftler in Religion und Christlicher Theologie bin ich auch Autor einer Reihe von Aufsätzen in internationalen theologischen Zeitschriften. 2016 habe ich an der Harvard Divinity School, USA, die Grundlagen der neuen Vergleichenden Theologie studiert und war 2019 einer der Hauptreferenten auf der 29. Internationalen Konferenz über Vergleichende Theologie an der Australian Catholic University (ACU).
Zu meiner wissenschaftlichen Arbeit: Die Vielfalt der Religionen in der heutigen Welt ist nicht nur eine Realität, sondern stellt auch eine wachsende Herausforderung dar, auf die die Menschen angemessen theologisch antworten müssen. Als Fachmann für das Alte Testament sehe ich eine Lösung darin, die spirituellen Texte der großen Religionen über die verschiedenen Traditionen hinweg mit einander zu vergleichen, um dabei Übereinstimmungen zu entdecken. Ich betone dabei, dass man der eigenen Glaubenstradition verpflichtet bleiben und doch gleichzeitig offen dafür sein kann, die Vielfalt der Religionen zu würdigen.
Im Oktober 2019 kam ich als Habilitand an die Universität Paderborn und zugleich auch als Seelsorger in das Paderborner Erzbistum. Ab 2019 lehrte ich über Aspekte der Vergleichenden Theologie zwischen Hinduismus und Christentum an der Universität Paderborn. Ich wollte unter den Menschen wohnen und Christliche Theologie weiter neu entwickeln. Schwerte im Ruhrgebiet wurde meine erste Gemeinde in Deutschland. Danach wurde ich 2022 in der Pfarrei Hl. Martin Schloß Neuhaus eingesetzt. Mein Wohnsitz war in der Gemeinde Mastbruch. Dort habe ich noch weiter viele nette und freundliche Menschen kenngelernt.
Jetzt bin ich hier bei Ihnen in den Pastoralverbünden Nördliches Siegerland und Wittgenstein. Auf jede Begegnung und jedes Gespräch mit Ihnen freue ich mich sehr!
Ich weiß oft nicht, wohin ich gehe, aber ich gehe, weil Gott mich führt. Und ich bin sehr dankbar, dass wir gemeinsam als Christinnen und Christen die Freude des Evangeliums miteinander teilen dürfen.
Ich wünsche Ihnen alle Gesundheit, Glück und Gottes Segen im neuen Jahr 2025!
Herzlichen Grüße
Ihr/Euer Pastor Yesudasan Remias